Restaurierung der Orgel in der Kirche Großgöhren, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt

Die Kirche Großgöhren blickt auf eine mehr als 650-jährige Geschichte zurück. Die Gründung des Kirchspiels Großgöhren ist für das Jahr 1360 belegt und geht zurück auf das Begehren einiger Bürger, eine eigene Pfarrstelle inne zu haben und nicht mehr auf das viele Kilometer entfernte Keuschberg (heute Bad Dürrenberg) angewiesen zu sein. In den folgenden Jahrzehnten wurden die drei Glocken gegossen, die bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu Großgöhren läuteten. Die Kirchenbücher beginnen im Jahr 1566 und geben von da an Kunde vom kirchlichen Leben und Wirken in der Gemeinde. Eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen, ausführliche Kirchenchronik dient als Quelle auch für bauliche Veränderungen, die an der Kirche Großgöhren vorgenommen wurden.

So wissen wir, dass dem heutigen Steinbau eine Holzkapelle voraus ging, die jedoch schon in der Gründungsphase des Kirchspiels überbaut war. Ausführlich können die Baumaßnahmen von Pfarrer Grenitz am Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts nachvollzogen werden. Es fand eine umfängliche Umgestaltung des Innenraumes der Kirche statt. Fenster wurden vergrößert, der Altarraum umgestaltet, die Empore wurde eingebaut. Die Kanzel wurde im Jahr 1718 von Frau Anna Krauße aus Kleingöhren gestiftet und ist heute noch in der Kirche zu sehen.

Schätzungen zufolge wurde die Orgel in der Kirche Großgöhren im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts erbaut. Zum momentanen Zeitpunkt kann noch nicht gesagt werden, wer der Orgelbauer war. Schlüssig ist jedoch die Datierung der Erbauung, da die Anschaffung der Orgel wohl den Schlusspunkt der Neugestaltung des Innenraumes bildete.

In den letzten 30 Jahren wurde die Kirche Großgöhren grundlegend saniert. Die Fassade wurde neu verputzt, das Dach neu eingedeckt, die Kirchenbänke wurden erneuert. Es wurde eine elektronische Läutevorrichtung für die Glocke eingebaut, wie auch die gesamte Elektrik erneuert wurde. Im Jahr 2018 wurde die Winterkirche renoviert, es wurde eine Infrarotheizung unter den Kirchenbänken installiert und die Wandleuchten im Kirchenschiff erneuert. Die letztgenannten Maßnahmen wurden über Spendengelder bzw. aus der Rücklage der Kirche Großgöhren finanziert.

Da sich die Kirche nun in einem recht gutem Zustand befindet, ist der Wunsch in der Gemeinde entstanden, die Orgel zu restaurieren. Es ist nicht bekannt, seit wann diese nicht mehr spielbar ist. Man kann jedoch davon ausgehen, dass dies annähernd 80 Jahre der Fall sein dürfte. Da es sich bei der Orgel zu Großgöhren um eine der ältesten Orgeln im Kirchenkreis Merseburg handelt, ist die Erhaltung dieser „Königin der Instrumente“ nicht nur wünschenswert für die Gemeinde, sondern auch unter denkmalpflegerischem und historischen Gesichtspunkt eine absolute Notwendigkeit.

Bereits erbrachte Leistungen

Im Frühjahr 2019 ist geplant, die Orgel von der Orgelbaufirma Schuke reinigen und eine Bestandsaufnahme des tatsächlichen Zustandes vornehmen zu lassen. Dieser erste Bauabschnitt wurde bereits Ende 2018 beauftragt und wird hälftig aus der Rücklage der Kirche Großgöhren und hälftig vom Kirchenkreis finanziert. Die Kosten betragen 5.000,- EUR. Die Bestandsaufnahme bildet dann die Grundlage für Kostenvoranschläge zur vollständigen Restaurierung/Sanierung der Orgel.

Zielsetzung

Es soll nicht nur die Bespielbarkeit der Orgel wieder hergestellt werden, sondern vielmehr auch der Orgelprospekt restauriert werden, so dass am Ende dieses zweiten Bauabschnitts die Orgel wieder im alten Glanz neu erstrahlt und vor allem erklingen kann. Das Instrument soll nicht nur in den regelmäßigen Gottesdiensten in der Kirche Großgöhren erklingen, sondern auch Zentrum von Konzerten sein.

Durch die Verknüpfung mit der „Deutschen Orgelstraße“ entsteht auch eine Verbindung zu deren Projekt „KönigsKinder“, welches Kindern und Jugendlichen den „spielerischen Zugang“ zum Instrument ermöglichen soll. In Hinblick auf die ortsansässige Grundschule bzw. auf die Kinder der Christenlehre, eine wunderbare Möglichkeit, die Orgel wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.

Finanzierung

Zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch keine konkreten Kostenvoranschläge vor. Die Schätzung der Orgelbaufirma wie auch des Orgelsachverständigen des Kirchenkreises belaufen sich auf ca. 100.000,- EUR für den zweiten Bauabschnitt. Es wird angestrebt, das Bauvorhaben durch Fördermittel verschiedener Stiftungen bzw. öffentlicher Stellen, durch Spendengelder und selbstverständlich den geforderten Eigenanteil der Kirchengemeinde zu finanzieren.

Unsere Orgel braucht Ihre Hilfe!

Helfen Sie mit unser Kleinod an historischer Orgel in Großgöhren wieder zum Erklingen zu bringen.

Ein Projekt des Kirchspiels Rippachtal

Ansprechpartnerin: Madeleine Fröhlich, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates

Evangelisches Gemeindebüro
Güntherstraße 13
06686 Lützen
[Wikipedia Eintrag]

Für weitere Informationen:

Tel.: 034444 - 20264 bzw.

Gemeindebuero-Luetzen(at)t-online.de

Spendenkonto für die Orgel in Großgöhren:

Zahlungsempfänger: Kreiskirchenamt Merseburg
IBAN: DE 10 350 60 190 1550 105027
BIC: GENODED1DKD

Verwendungszweck: Spende an KGM RT 125 Orgel Großgöhren

Unser Projekt:

Restaurierung der Orgel in der Kirche Großgöhren, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt

Erbauer: (noch) unbekannt / ca.1730

Die Disposition:

Hauptwerk

  • Principal 4‘
  • Octava 8´
  • Gedackt 8’
  • Flauta 4´
  • Nassat 3Fuß
  • Octave 2‘
  • Cornett ab c´
  • Mixtur 4fach
  •  

Pedal

  • Subbaß 16‘
  • Principalbaß 8‘

Nebenzüge
Pedalkoppel
Klingel